Warum Wapura Geräte anders sind

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit der Herstellung und dem Vertrieb von Haushalts Wasserfiltern nach dem Prinzip der Umkehrosmose. Schon damals stellte ich fest, dass wir in Deutschland ganz besondere Wasserverhältnisse haben. Verhältnisse von denen die damaligen Bauteile- und Gerätehersteller in den USA nicht viel wussten. Da verwundert es nicht, dass man von dort Empfehlungen bekam, die man auf keinen Fall übernehmen sollte. Leider werden von den meisten Mitbewerbern  noch heute fast nur Geräte nach diesem alten Muster verkauft.

Für den deutschen Markt bestimmten Wapura Anlagen besitzen dagegen  nur kleine Sediment Vorfilter. Auf Aktivkohle Vorfilter wird oft ganz verzichtet. Die Membranleistung wird so gut wie möglich an den tatsächlichen Bedarf im Haushalt angepasst. Alle Wapura Drucktank Anlagen sind mit der von uns entwickelten Permeatpumpentechnik ausgestattet.

Wenn Sie das alles genau wissen wollen, haben wir es in den folgenden Ausführungen im Detail beschrieben welche Unterschiede bestehen.

In den USA geht man völlig anders mit Bakterien um. Im Trinkwasser dürfen keinerlei pathogene Keime vorhanden sein. Leitungswasser wird daher extrem stark gechlort. Selbst beim Verbraucher kommen noch so hohe Mengen freies Chlor an, dass es sehr stark danach riecht und selbst mit dem Wasser gekochte Lebensmittel schmecken danach.

Diese Tatsache hat schon vor Jahrzehnten dafür gesorgt, dass die Amerikaner ihr Leitungswasser in der Regel nicht trinken. Sie benutzen Flaschenwasser oder benutzen Wasserfilter. Eine riesige Industrie ist entstanden und vor allem der Aktivkohle Filter hat sich sehr stark verbreitet. Auch in Umkehrosmose Geräten muss das Wasser mit Aktivkohle vorbehandelt werden, da freies Chlor die Umkehrosmosemembrane zersetzen würden. Amerikanische Geräte haben daher oft mehrere Aktivkohle Vorfilter und das gespeicherte Wasser wird vor dem Genuss sogar noch nachgefiltert um Geschmacksstoffe und flüchtige Abbauprodukte des Chlors zu beseitigen.

Nach dem Prinzip Größer gleich besser verwendet man in den USA möglichst viele Vorfilterstufen und Membrangrößen, die für den eigentlichen Bedarf viel zu groß sind. Da man es praktisch mit bakterienfreiem Wasser zu tun hat, ist das aber in den USA durch aus vertretbar.

In Deutschland sieht das ganz anders aus. Hier gibt es sinnvolle Grenzwerte für Bakterien. Daher brauchen die Wasserwerke nur ganz wenig Chlor zusetzen. Bis das Wasser bei uns ankommt ist das Chlor verbraucht. Es sind nur noch Chloride vorhanden. Nur wenn Gefahr besteht, dass zu viele Keime entstehen wird kurzzeitig stärker gechlort. Aber auch diese Chlormengen sind zu vernachlässigen. Einige Mitbewerber schaffen es zwar bei ihren Vorführungen mit sogenannten Elektrolyse Geräten einen starken Chlorgeruch zu erzeugen, aber dieses Chlor entsteht an einer der Elektroden durch die Aufspaltung von Natriumchlorid. Das hat nichts mit Chlor im Wasser zu tun.

Da wir so kaum Arbeit für einen Aktivkohle Vorfilter haben, kann man darauf oft verzichten. Wir tun dies schon solange wir Geräte bauen und  verwenden nur einen Sediment Vorfilter. Auch die Wapura Twister gibt es heute mit reiner Sediment- Vorbehandlung. Gerade für den Betrieb an Hausbrunnen sollte man auf diesen Anlagentyp zurückgreifen. Da wir aber immer wieder von Kunden hören, dass ihr Wasser oft nach Chlor riecht und man auch immer wieder in den Medien hört das wegen erhöhter Keimbelastung immer mehr gechlort werden muss, haben wir uns entschlossen die Vorbehandlung mit Aktivkohle mit an zu bieten. Zudem verwenden wir schon immer sehr viel kleinere Membranleistung. Dadurch arbeiten unsere Geräte pro Tag wesentlich länger als die Importgeräte mit ihren übergroßen Membranen.

Man muss wissen, dass Umkehrosmose Membranen nur während der Wasserproduktion in der Lage sind Bakterien zurückzuhalten. In der Stillstandsphase stellt sich nicht nur auf beiden  Seiten der Membrane der gleiche Salzgehalt ein, sondern auch die Bakterien wachsen auf beiden Seiten. Dies wird begünstigt, je länger dieser Stillstandsanteil ist. Nimmt man z.B. die verbreitete 50 - 100 GPD Membrane, so kann diese etwa 150 - 300 Liter Wasser pro Tag filtern. Man benötigt im Haushalt etwa fünf Liter pro Person und Tag. Bei vier Personen und zwanzig Liter Tagesbedarf arbeitet so eine Anlage also nur zwei bis drei Stunden. Über zwanzig Stunden haben die Keime Zeit zu wachsen.

Noch schlechter schneiden hier die tanklosen Direct Flow Anlagen ab. Hier ist die tatsächliche Laufzeit auf wenige Minuten  am Tag begrenzt.

Direct Flow Anlagen werden seit einigen Jahren mit mäßigem Erfolg angeboten. Kein wirklicher Umkehrosmose Anlagenherstellers würde auf die Idee kommen eine Anlage zu bauen die nur wenige Minuten pro Tag arbeitet.

Die Idee dazu kam von einigen Membranenherstellern. Für die ist es auch gut nachvollziehbar. Ein normaler Haushalt würde im Normalfall wenige Quadratmeter Membranfläche benötigen. Mit der Direct Flow Technik benötigt man etwa das 80- 120 fache an Fläche. Für Membranenhersteller ein Traum.

Die vorgeschobene Begründung war, die mögliche Verkeimungsgefahr im Speichertank zu beseitigen. Man verzichtet auf einen halben Quadratmeter Tankinnenfläche und installiert dafür mal eben zig Quadratmeter Membranfläche. Klingt unlogisch und ist es wohl auch, denn auch die Membrane stellt in den Stillstandsphasen einen Nährboden für Bakterien bereit.

Zudem befindet sich auf beiden Seiten der Membran nach einiger Zeit die gleiche Wasserqualität. Diese Angleichung entsteht durch Diffusion. Jedes mal wenn eine Membran anfängt zu produzieren kommt erst dieses angereicherte  Wasser, bevor die Membran sich wieder auf ihre volle Wirkung stabilisiert.

Bei einer Drucktank Anlage sind das nur ein paar Schnapsgläser voll verteilt auf den jeweiligen Tankinhalt, bei einer tanklosen Anlage können das ein paar Liter sein. Dieses systembedingte Problem kann man zwar durch bestimmte Maßnahmen verringern wodurch die Anlagen dann aber enorm viel Wasser verbrauchen wenn kleine Mengen entnommen werden.

Benutzt man also die Direct Flow Anlage unter typischen Haushaltsbedingungen, so kommt nach einiger Zeit nur Wasser von schlechter Qualität, wenn man nicht dauernd vor der Entnahme erst mal ein paar Liter in den Abfluss schickt.

Anlagen aus Billigländern wie China und Taiwan sind in der Regel Kopien der aus den USA bekannten Anlagen. Diese sind im allerhöchsten Fall billiger, ganz selten besser und auch nicht wirklich anders als die Geräte vom US Markt. Daher eignen sich auch diese Geräte nicht für unsere Wasserverhältnisse. Zudem gibt es dort Anbieter, die ihre Komponenten so billig anbieten, dass man hier klar anzweifeln kann ob diese Bauteile aus sortenreinem, neuen Material gefertigt sind. Ähnliche Materialprobleme kennt ja heute jeder von vielen Warnungen aus dem Spielzeug Bereich.

Mit der Auswahl von Bauteilen aus diesen Ländern sollte man auch sehr vorsichtig sein. Das mag auf Dauer besser werden, aber so lange beschränken wir uns auf ganz wenige Komponenten aus dieser Gegend.
 

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